Samstag, 11. April 2009

CD

CD

Wort und Bild und Kunst und Leben
Die gemeinsamen Aufgaben und Ziele der Kunst
Autor und Sprecher: Jürgen Schwalm
Recorded in March 2009, Playing Time: 63:58
Preis: Euro 15,00

„Ein Leben ohne die Kunst? Selbst wenn man den Begriff Leben auf die vegetativen Funktionen beschränkt, muss die Frage verneint werden. Denn auch die Vegetation kommt ohne Licht nicht aus. Die Kunst ist das Licht unseres Lebens.“




„Dichter und Maler bewohnen verschiedene Zimmer desselben Hauses, aber die Türen zwischen den Zimmern lassen sich jederzeit öffnen.“



„Lassen wir das Pendel weit schwingen zum Schmerz und zur Freude; auf den Bögen, die es unterm Lachen und Weinen ausschaukelt, kehrt es immer wieder zurück zum unveräußerlichen Ich. Aber: es gibt sie, die Sternstunde der Resonanz. Und weil das Ich doch nie die Hoffnung verliert, das Du zum Mitschwingen zu bringen, werde ich nie aufhören, zu Dir zu sprechen, an Dich zu schreiben, für Dich zu malen. Denn wir ersehnen, solange wir leben, die Erfüllung unseres Traums, erhoffen uns aus dem N E B E N–einander das Z U–einander, das M I T–einander, und wenn auch nur für Augenblicke. Auf ihn kommt es an: auf den Augenblick, der in uns lebendig bleibt: in einem Wort, in einem Bild, in einer Musik.“


zitiert aus: Wort und Bild und Kunst und Leben

Freitag, 10. April 2009

Lutz Gallinat, Lübeck Tea Time

Hermann Hofer, Lübecker Nachrichten

Pressestimmen über Jürgen Schwalm

Voller Einfälle, vielfältig wie Jean Paul, voller Beziehungen in alle möglichen Richtungen; zu Sternen und Steinen, Malern und Musikern, zu Ikarus, Ave, Keil und Papyrus oder wie immer man diese Variabilität aufzählen möchte……… in Prosa, auch aphorismenhaft, gerhythmet; das ist der neue Band von Jürgen Schwalm (Archaische Träume). Der intellektuelle und sprachliche Könner zeigt sich in kleinen Einschiebseln. Unter der Überschrift „Wenn der weiße Flieder wieder……“ beginnt der Text: „ja, ja, jeden Frühling die gleiche aber liebe Leier“. Wie gewichtig dieses „aber liebe“ für diese eine Zeile ist! Wie sehr verändert eine Verkleinerungssilbe den Mythos eines Künstlernamens: Carl Spitzweg wird zu Carlchen Spitzweg………… Auch Mediziner werden angesprochen……… Es gibt so schöne Bilder wie „Die Sternenorgel“………… Daneben die Ballade: „In meinen archaischen Träumen“……….. Ein überall interessantes Buch. (Edith Engelke)


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Seine Fantasie schwelgt in surrealen Träumen……… Ich stehe vor den Texten wie vor exotischen Beeten, aus denen es wächst und wuchert nach Herzenslust. Überaus reizvoll ist diese Verwurzelung in der Mystik der Seele. Es sind Untergründe, die ans Licht steigen und Form werden aus der Nachbarschaft der Märchen, Sagen, der musikalischen Empfindungen und der Parabeln……… Das wird Höhlenzauber, nächtlich-pythisches Geflüster………. An solchen Wortgestaltungen hat man die gleiche Freude wie an den Offenbarungen aus dem malerischen Reiz surrealer Bilder. Aber man erkennt daraus auch sein eigenes Wesen, die andere Welt, in der man auch lebt……… (Friedrich Wolf)


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„Vernissage - Bilder einer Ausstellung“ heißt der Band des Hautarztes und Lyrikers Dr. Jürgen Schwalm. Auch wenn der Untertitel „Hommage à Paul Klee“ heißt, wird dieser Künstler nicht etwa literarisch gedeutet. Allerdings hat der Maler den ausdrucksvollen Sprachgemälden des Autors wesentliche Impulse gegeben. Metaphern prägen die phantasievollen Poeme; Chiffren, Assoziationen, Synästhesien machen ihren Reiz aus………. Aphoristisch knappe Pointen, Witz und Sprachspiele zeichnen „Vernissage“ aus………. Der sensible Lyriker bietet auch kritische Zwischentöne und erotischen Pfiff………. (Lutz Gallinat)

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SCHWALM: LYRIK ERGÄNZT BILDER (zu Schwingen): Schwalms Texte zeichnen sich durch farbige Schwerelosigkeit aus, die sich erfreulich unapokalyptisch liest, ohne dass sie sich in weltheile Idyllen verliert. Die Verse haben weder etwas mit moderner Endzeitstimmung zu tun noch mit Rührseligkeit……… (Jan Herchenröder)


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Ich lese Schwalms Gedichte, und es weint in mir. O ja, es ist das Glück. Das Glück des Wiedererkennens, Rhythmen, Metaphern, Farben, Duft, alles ist nachvollziehbar, mitschwingbar, Weil die Mythen ewig sind und daher in jedem von uns verborgen liegen……… und auf den Saiten einer Leier zum Klingen gebracht werden müssen für Gesänge von Liebe und Abschied: mit einem Wort, vom Leben. (Jutta Schmidt-Walk)


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„Schönheit in der Kunst“ – „Einheit von Malerei und Lyrik in ästhetischer Form“: Mit seinem Band „Schwingen“ ist es Jürgen Schwalm geglückt, die Harmonie dieser beiden Gattungen auf einmalige Weise herzustellen………. (DWZ)


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Der Schöpfer varianten- und metaphernreicher Verse wird zu Recht als Magier der Sprache bezeichnet………. (Lübeckische Blätter)


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Man darf sich den Texten ohne Reue hingeben, sie sind stimmig. Sie kommen aus der Tiefe verklärter Mythen und sind vom Zauber der Sinnlichkeit erfüllt…….. (Ernst Rossmüller)

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Doppel-CD

DER LEBENS-BAUM

Betrachtungen

Autor und Sprecher: Jürgen Schwalm

Recorded in January 2008, Playing Time CD 1 = 77:50. CD 2 = 70:05

Preis Euro 22,00


Der Lyriker und Essayist Jürgen Schwalm nennt seine Prosa-Arbeit „DER LEBENS-BAUM“ im Untertitel „Betrachtungen“. Diese Bezeichnung klingt eigentlich allzu abgeklärt und lastend für das, was dem Hörer geboten wird und ihn durchaus irritieren soll. Denn Schwalms Wortschöpfungen eignen sich kaum zur moralischen Schulung und ganz und gar nicht für gemütlich-beschauliche Kaffeekränzchen. Der Verfasser formuliert mit Witz und Charme, was er allerdings zuvor skeptisch hinterfragte. Schwalm war von jeher ein inspirierter Sammler. Seine Taschen waren nie groß genug, um die Fundstücke einzupacken, die er auf seiner Lebensreise aufheben wollte. Er vermied keine Konfrontation. Ob es um religiöse, politische, literarische und musikalische Fragen ging, um Ketzereien oder um Tücken der Kunst, alles konnte zur Beute seiner Leidenschaft werden. Um es auf den Punkt zu bringen: Zu menschlich und allzu menschlichen Themen sackte der Verfasser eifrig Exemplarisches ein, häckselte es auf seine Weise, also schwälmisch, und kompostierte es nach Lust und Laune, also hier heiter-ironisch, dort mit allem Ernst. Auf diesem Humus gedieh sein LEBENS-BAUM, der Ihnen nun im herbstlichen Kehraus seine Früchte anbietet. Es könnte sich für Sie lohnen, bei diesem Angebot zuzugreifen. Sie sollten getrost in das saftige Obst beißen, das nicht dick macht, aber sättigt und spannend-informativen Genuss ohne Reue garantiert.


Textprobe:


Der Betrug mit der Stunde der Wahrheit. Die Regierung stellt die Uhr einfach eine Stunde vor, von elf auf zwölf Uhr. Dann sagt sie zum Volk: „Die Mitternacht der Wahrheit, nun ist sie da, und ihr seht, die Katastrophe ist ausgeblieben“. Und das erstaunte Volk jubelt, dankt der Regierung, beglückwünscht sich, noch einmal davongekommen zu sein und leert die Bierfässer. Allerdings lässt sich die Stunde der Wahrheit nicht ausschalten. Wenn sie dann kommt und beginnt, um zwölf Uhr nach ihrer unbestechlichen Zeit, hat sich die Regierung inzwischen in weiser Vorsorge und Absicherung jeder Verantwortung entzogen und aufgelöst. Das Volk aber schläft zur Stunde der Wahrheit bereits ahnungslos im tiefsten Rausch. Und wer schläft, tut bekanntlich nichts Böses. Deshalb geschieht der alten Regierung nachträglich nichts Böses. Und mit der neuen Regierung beginnt alles von vorn bis zur nächsten Stunde der Wahrheit.

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Das Schattenspiel der Sonnenuhr

Jahres- und Lebenskreise

Autor und Sprecher: Jürgen Schwalm

Recorded in January 2007, Playing Time 78:10

Preis: Euro 15,00


Der Autor JÜRGEN SCHWALM liest aus seinem Lyrik-Band „DAS SCHATTENSPIEL DER SONNENUHR“ die drei Zyklen „SCHERZO AM LAGO MAGGIORE“; JAPANISCHE LIEDER“ und GRIECHISCHE ZEILEN“, die sich zu Jahres- und Lebenskreisen runden. In den Titeln werden zwar Reise- und Ferienziele benannt, aber den Autor zieht es nicht in die Ferne, um sich darin zu verlieren. Er sammelt die Vielzahl der Impressionen, um in allen Bildern das wiederzufinden, was er bereits aus Träumen kannte. „Lange vor der Geburt“ war er schon in jenen Ländern gewesen, „in dieser Sonne, in dieser Musik, meerweit, landfern, endgültig“.


Überall auf der Welt haben entscheidende Ereignisse stattgefunden, deren Echo immer wieder geweckt werden muss, damit wir überleben können. Bei allen Exkursionen sucht der Autor nach dem Einst und Jetzt; er versenkt sich darin und sichtet die Fülle der Eindrücke für seine persönliche Standortbestimmung.


Auch über Sonnenlandschaften fällt die Nacht. Der Autor weiß um die Vergänglichkeit, die in allen Schatten lauert. Es geht ihm um das Vermächtnis der Zeit in der eigenen Spur. Er formuliert Erinnerungsdokumente, er kämpft gegen das Vergessen. Er unternimmt alle Ausfahrten, um wieder heimzufinden. Die Werte von gestern müssen im Heute bewahrt werden, damit wir nicht die Wege verschütten, die uns zu rettenden Zielen führen können.


Textprobe:


Japanisches Lied

Der Abend malt die Nacht auf Seide,

er sinnt am Lied der Dämmerträume

und läuft nun von den dunklen Ufern

so wolkenzart wie Tusche aus.

Zu einem Buch füg ich die späten Bilder

und fass dies ein mit Silberflötenschall

an einem Abend, der wie dieser gleitet.

Ich reib noch Farben selbst auf schwarzem Stein

und schreib auf jedes Bild ein einzig Wort;

aus meinem Herzen strömt für dich dahin,

was alle Nacht wie Hauch durchdringt.

Wo du das Buch entrollst, wirst Du die Zeichen lesen

und singst mein Lied vom Bambusholz im Wind.

Von Jürgen Schwalm in der WFB Verlagsgruppe Bad Schwartau erschienene Broschüren



Ich musste es auf meine Weise sagen“

ANNETTE KOLB – LEBEN UND WERK

WFB Verlagsgruppe Bad Schwartau

56 S., broschiert, Euro 5,95

ISBN 3-86672-019-X


Klio, die Muse der Geschichte, ist manchmal recht nachlässig, wenn sie sich um das Vermächtnis der Dichter(innen) bekümmern soll. Da, wo es den Einsatz lohnt, setzt sich der Lübecker Schriftsteller Jürgen Schwalm seit vielen Jahren oft für die Vergessliche an den Schreibtisch. Diesmal geht es ihm um die zu Unrecht nahezu ins Abseits geratene Dichterin Annette Kolb (1870-1967), deren Biografie und deren Werke er in seinem Essay in liebevoller Verehrung beschreibt. Die Zeitgenossin und Freundin Thomas Manns und René Schickles war die Tochter einer französischen Pianistin und eines königlich-bayrischen Gartenbaudirektors in München, der, wie Jürgen Schwalm augenzwinkernd ausplaudert, der illegitime Sohn des bayrischen Königs Maximilian II. Joseph war. Die Autorin schrieb nicht nur Romane, Biografien (Mozart, Schubert) und Essays, sondern setzte sich zeitlebens für die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland ein. Durch ihr Herkommen international und pazifistisch eingestellt, floh sie 1933 bei Hitlers Machtantritt nach Paris. 1941 gelang es ihr, mit einem der letzten Flugzeuge nach Amerika zu emigrieren. Gleich nach Kriegsende kehrte sie nach Europa und nach München zurück. „Annette Kolb war eine Persönlichkeit voller Gegensätze; sie war erzkatholisch, antiklerikal und liberal; ihr Adel pries eine andere Welt, die Welt des Geistes, Weitgeist“ (Schwalm).

Jürgen Schwalm hat sich mit Einfühlungskraft in Leben und Werk Annette Kolbs vertieft……… Vielleicht dient das Büchlein als Anstoß für eine Annette-Kolb-Renaissance. Es ist Leserinnen und Lesern zu empfehlen, die an Literatur interessiert sind und eine Neuentdeckung wagen wollen.“ (Prof. Dr. Karlheinz Engelhardt)




ERST BÜCHER, DANN MENSCHEN

Zur Geschichte der Bücherverbrennungen

WFB Verlagsgruppe Bad Schwartau

78 S., broschiert, Euro 6,95

ISBN 3-86672-022-X


Am 10. Mai 1933 begann im nationalsozialistischen Deutschland eine Serie öffentlicher Bücherverbrennungen. Nach dem Aufruf: „Vernichtungsaktion gegen undeutsche Literatur“ wurden die Werke derjenigen Schriftsteller den Flammen übergeben, die von der „Mitarbeit am Werk des nationalen Aufbaus“ ausgeschlossen werden sollten, wobei einzelne Autoren wie Heinrich Mann, Erich Kästner, Sigmund Freud, Emil Ludwig und Erich Maria Remarque in sogenannten „Feuersprüchen“ namentlich gebrandmarkt werden sollten. Aber auch die Schriften bereits verstorbener Dichter wir Heinrich Heine wurden eliminiert.

Es kam dem Lübecker Schriftsteller und Arzt Jürgen Schwalm in seinem Essay darauf an, die historischen Entwicklungen aufzuzeigen, die zu den Aktionen von 1933 führten. Büchervernichtungsaktionen sind keine Maßnahmen, die nur von den Nationalsozialisten für ihre gesellschaftspolitischen Ziele eingesetzt wurden; sie sind leider auch noch heute aktuell. Kunst und Literatur, diese Sammelbecken schöpferischer Kraft und nicht selten selbst wahre Hexenkessel brodelnder Provokation und Opposition, konnten von jeher Ziele einer Inquisition werden, aus welcher Richtung auch immer. Stets wurden dabei Menschen geopfert. Schon 1820 sprach Heinrich Heine in seiner Tragödie „Almansor“ die prophetischen Worte aus: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“.

„Der Inhalt des kleinen Werkes zeugt von außerordentlicher Kenntnis des Autors und wird spannend, klar und verständlich erzählt……… Jürgen Schwalm erinnert uns daran, dass Toleranz nicht selbstverständlich, sondern Ausdruck eines langwierigen Bildungsprozesses ist.“ (Prof. Dr. Karlheinz Engelhardt)




EINE REISE UM DAS HERZ

Der Schriftsteller Waldemar Bonsels (1880-1952)

WFB Verlagsgruppe Bad Schwartau

52 S., broschiert, Euro 5,95

ISBN 3-86672-026-2


Der Welterfolg seiner „Biene Maja“ hält unvermindert an, und die „Abenteuer“ des aufmüpfigen Insekts amüsieren nach wie vor das Fernsehpublikum (sowohl die Kinder als auch Erwachsene, die Kinder geblieben sind). Aber nur wenige wissen vom Autor mehr als allenfalls noch den Namen. Dabei war Waldemar Bonsels (1880-1952) auch sonst ein produktiver und einst vielgelesener Schriftsteller, der allerdings schon früh umstritten war. Er war ein „Wanderer zwischen Staub und Sternen“, der lebenslang von der Jugendbewegung, dem Jugendstil und vom Symbolismus geprägt in romantischer Verklärung der Wirklichkeit und sentimentaler Religiosität ein Suchender blieb. Aber Bonsels’ poetische Naturbetrachtung, die seine Werke bereichert, erweckt nach wie vor Sympathie.

Im „3. Reich“ gerieten einige seiner Werke auf den Index der „verbotenen Bücher“. Bonsels’ Strategien, dennoch in Deutschland überleben zu können, wurden bislang der Öffentlichkeit kaum zugänglich gemacht. Sie werden von Jürgen Schwalm ausführlich in seinem Essay analysiert, wobei er in seiner eigenen Stellungnahme um Objektivität bemüht bleibt.

„Schwalm versucht zu verstehen – nicht nur zu verurteilen.“ (Karin Kleemann-Strehlow)




EINE JUGEND UNTER GOLDENEN TÜRMEN

Der Dichter Gustav Falke

Leben und Werk

WFB Verlagsgruppe Bad Schwartau

48 S., 3 Abb., broschiert, Euro 5,95

ISBN 978-3-86672-029-9


Der Dichter Gustav Falke, 1853 in Lübeck geboren und 1916 in Groß Borstel bei Hamburg gestorben, wurde leider schon zu Lebzeiten allzu oft als Epigone seines Freundes Detlev von Liliencron abgewertet. Dabei hat Gustav Falke in guten Stunden mit „kleiner bescheidener Feder, die sich nie groß gedünkt, die aber immer in Liebe und Zärtlichkeit und Dank getaucht war“ (Falke), durchaus eigenständige lyrische Einfälle niedergeschrieben, die es unbedingt verdienen, wiederentdeckt zu werden.

Der Lübecker Schriftsteller und Arzt Jürgen Schwalm beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Leben und dem Werk Falkes, zumal er in dem Eckhaus Breite Straße/Fleischhauerstraße der Lübecker Innenstadt praktizierte, in dem Falke seine Jugendjahre verbrachte, die der Dichter in seinem Roman „Die Stadt mit den goldenen Türmen“ (1912) ausführlich beschrieb. Über Falke ist in neuerer Zeit Einschlägiges nicht berichtet worden. Deswegen verfasste Schwalm seinen hier vorliegenden Essay vorwiegend nach eigenen Recherchen und ergänzte seine Ausführungen mit zahlreichen Zitaten vor allem aus den Lyrik-Bänden Falkes, wobei er seine Sympathie mit dem Dichter, die er schon in seinem Abitur-Aufsatz ausdrückte, nicht verhehlt. Mit seiner Falke-Studie möchte Schwalm zeigen, dass es sich lohnt, der Lebensspur des heute nahezu vergessenen Schriftstellers nachzugehen.


www.wfb-verlag.de

Jürgen Schwalm: Zeilen über mich

……….. Lassen wir das Pendel weit schwingen zum Schmerz und zur Freude, auf den Bögen, die es unterm Weinen und Lachen ausschaukelt, kehrt es immer wieder zurück zum unveräußerlichen ICH. - - - Aber: es gibt sie, die Sternstunden der Resonanz. Und weil das ICH doch nie die Hoffnung verliert, das DU zum Mitschwingen zu bringen, werde ich nie aufhören, zu DIR zu sprechen, an DICH zu schreiben. Denn wir ersehnen, solange wir leben, die Erfüllung unseres Traums, erhoffen uns aus dem N E B E N einander das Z U einander, das M I T einander - - -, und wenn auch nur für Augenblicke……………….

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Ich schreibe, um malen zu können, und ich male, um schreiben zu können. Die Verwandtschaft zwischen Dichtung und Malerei besteht in der Verpflichtung zur Gestaltung. Früher bevorzugte ich für meine Bilder die Technik der Collage, heute die der Hinterglasmalerei in einer von mir erarbeiteten differenzierten Variation.

Ich hinterlege die mit transparenten Farben bemalten Glasscheiben nämlich noch zusätzlich mit farbigen oder reflektierenden Papieren, Pappen, Folien oder Stoffen, um perspektivische und räumliche Effekte zu erzielen, vor allem aber, um die Leuchtkraft der Farben zu steigern. Dabei abstrahiere ich, ohne den Zugang zur Realität verschütten zu wollen.

Ohne das Licht bliebe die Welt verschlossen. Meine Bilder möchten gläserne Fenster sein, die Ein- und Ausblicke ermöglichen in die unerschöpfliche Farbenwelt des Lichts.























Jürgen Schwalm: "DAS HERZ ALLER DINGE", Hinterglastechnik, 2008
JÜRGEN SCHWALM, Dr. med., geb. 1932 in Leipzig, aufgewachsen in Kiel, Berlin und Österreich. Abitur in Einbeck. Medizinstudium in Freiburg und Düsseldorf. Staatsexamen und Promotion in Kiel. Von 1965 bis 1996 als Hautarzt in Lübeck niedergelassen.

Artikel über genealogische, mineralogische, medizin-, kunst- und literaturhistorische Themen in Zeitungen und Fachzeitschriften.

Als Einzelveröffentlichungen erschienen: „ICH MUSSTE ES AUF MEINE WEISE SAGEN“ – Annette Kolb, Leben und Werk (2006); „ERST BÜCHER, DANN MENSCHEN“ – Zur Geschichte der Bücherverbrennungen (2006); „EINE REISE UM DAS HERZ“ – Der Schriftsteller Waldemar Bonsels (2006); „EINE JUGEND UNTER GOLDENEN TÜRMEN“ – Gustav Falke, Leben und Werk (2007).

Genealogische Monographien: DIE NACHKOMMEN DES HEINTZ SCHWALM VON RÜCKERSHAUSEN (1974); ARTHUR FITGER UND THEODOR SCHWALM (Dokumente einer Künstlerfreundschaft in Bremen, 1997); HEDWIG UND FRANZISKA DRAGENDORFF (Lebensbilder aus dem 19. Jahrhundert, 1997).

Lyrik- und Prosaveröffentlichungen in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien. Seit 1978 Lektor, von 1985 bis 2003 Herausgeber des ALMANACHs DEUTSCHSPRACHIGER SCHRIFTSTELLER-ÄRZTE. Einzelver-öffentlichungen (u.a.): AUS NIMMERMEHR EIN IMMERMEHR (Gedichte, 1977); AUS DEN GEBIRGEN DER SCHWERMUT (Gedichte mit Antwortgedichten von Marianne Junghans, 1977); DREHZEIT (Prosalyrik mit Zeichnungen von Günther Kressl, 1978); ARCHAISCHE TRÄUME (Inventionen, 1980); TERMINVERSCHIEBUNG (Erzählung, 1981); FARBWECHSEL (Wortbilder, 1982); SCHWINGEN (Worte und Bilder, mit Abbildungen von Werken von Eva Schwieger-von Alten und Heinrich Schwieger-Uelzen, 1984); AUS ZEIT UND RAUM (Eine Partitur, 1986); VERNISSAGE (Bilder einer Ausstellung, 1990); HEUTE WIEDER AM HELIKON (Ein Hörspiel, 1994, erschien 2002 auch als CD, Musik: Matthias Krohn); DAS SCHATTENSPIEL DER SONNENUHR (Jahres- und Lebenskreise, 2004); DER LEBENS-BAUM (Betrachtungen, 2005); MENUETT IM PARK (Fußnoten unter Notenlinien, 2005).

Vertonungen von Gedichten durch Christoph Klöhn (1979) und Michael Goldstein (1984); Klavierimprovisationen zu Texten von Jürgen Schwalm durch Hartmut Leistritz (1981).

Lesungen im In- und Ausland (u.a. Japan), Rezitationsveranstaltungen (auch szenisch) mit Texten u.a. von La Fontaine, Oscar Wilde, Kurt Schwitters.

Literatur:
Deutsches Ärzteblatt 1980 (Seite 1207 – 12, dort auch Fotos von Collagen von Jürgen Schwalm)
Wilhelm Bortenschlager, Deutsche Literaturgeschichte 3, 1996.