Sonntag, 28. November 2010

Verstörte Herzen

















Meryemana, das so genannte „Wohn- und Sterbehaus der Gottesmutter“ bei Ephesos, das durch die Visionen Anna Katharina Emmericks wiederentdeckt worden sein soll 
(Foto: Jürgen Schwalm, 1987)

In dem von Stephan Tobolt herausgegebenen Almanach deutschsprachiger Schriftsteller-Ärzte 2011 (33. Jahrgang; Verlag Linus Wittich - Marquartstein) erschien der Essay von
Jürgen Schwalm: 
Verstörte Herzen
Der Dichter Clemens Brentano (1778- 1842) und die stigmatisierte Visionärin Anna Katharina Emmerick (1774- 1824)
Eine literaturgeschichtliche Betrachtung
„Clemens Brentano brauchte Anna Katharina Emmerick; sie half ihm aus seiner seelischen Notlage, indem sie ihm eine neue Lebensaufgabe zuwies, die ihn fortan bis zu seinem Tod ausfüllte. Er wurde der beflissene Lektor und Herausgeber ihrer Visionen, ihr Bekenner und Fürsprecher. Anna Katharina Emmerick, die sich permanent in einem psychischen Ausnahmezustand befand, benötigte ihren Seelenfreund nicht nur für ihre nach außen hin sorgfältig kaschierte Selbstdarstellung. Er war ihr Erlöser und ihr Teufel zugleich; er war nämlich auch ihr Versucher, weil er sie mit der Welt verbinden musste.“ (Schwalm)

Samstag, 20. November 2010

"Emanuel Geibel - Leben und Werk"

Emanuel Geibel (Archiv Schwalm)
Im Hansischen Verlagskontor Lübeck 2010 erschien „Der Wagen“ Jahrgang 2010 (Lübecker Beiträge zur Kultur und Gesellschaft). Darin veröffentlichte Jürgen Schwalm den Beitrag: „Emanuel Geibel – Leben und Werk“. Der Essay ist die Ausarbeitung einer Rede, die der Verfasser am 5. April 2009 zum 125. Todestag des Dichters im Saal der Kirche der Gemeinde der Reformierten hielt. -Zitat: „ Aber seine Verse waren liedhaft, klangen wie Lieder, wurden oft zum Kunstlied und manchmal sogar zum Volkslied. Das bedeutet die Krönung. Volkslieder singt man, ohne den Verfasser kennen zu müssen; die Texte schienen schon immer da gewesen zu sein, man braucht den Namen des Dichters nicht mehr zu nennen. Es ist sehr viel, im Volkslied überleben zu dürfen. Das wiegt die zeitbedingten Urteile auf. Das ist der namenlose Ruhm. Der Dichter spricht und singt durch andere, die nach ihm kommen, solange noch in einem Lied Trost gefunden werden kann in unserer verstörten und schon weitgehend zerstörten Welt“.


Donnerstag, 28. Oktober 2010

Vernissage "Gläsernes Licht" 15.11.2010


Jürgen Schwalm

„Gläsernes Licht“

Collagen, Glas- und Hinterglasmalerei

Euterpe-Galerie
24105 Kiel, Gerhardstr.49

Vernissage am Montag,
15. November 2010
um 19 Uhr


Weitere Termine zum Besuch der Ausstellung nach Vereinbarung

theresechromik@aol.com
Tel. 0431-57314 und 04841-64629

Sonntag, 9. Mai 2010

Vortrag 3. Juni 2010





Vortrag von

Dr. Jürgen Schwalm

Donnerstag,

3. Juni 2010, 15.00 Uhr

„Rosenhof“ Lübeck-Travemünde


Wort und Bild

und Kunst

und Leben


Jürgen Schwalm:

Der Blütenregen, Glasmalerei, 2008

Zitate aus der Einleitung:

Das Thema Kunst ist grenzenlos. Jede Frage sucht nach neuen Quellen, jede Behauptung stolpert in ein anderes Loch...Erwarten Sie von mir keine neue kunstwissenschaftliche Analyse. Objektiv kann ich schon deswegen nicht sein, weil ich selbst betroffen bin. Ich schreibe und male. Ich sitze im Glashaus, in einem zerbrechlichen Domizil, in dem ich beobachtet werden kann, in dem ich aber auch ungehindert nach draußen schauen kann. Ich habe einen Logenplatz, um die Welt zu betrachten; was ich in ihr wahrnehme und was ich damit mache, bleibt freilich meine Sache. Ich kann hier immer nur individuelle Einsichten vortragen....Sie fragen, woher ich das Material für diesen Vortrag bezog? Ein strenges Prinzip verfolgte ich nicht. Natürlich blätterte ich dafür noch einmal in klugen Büchern herum und schmökerte mich dabei fest. Ich schickte noch einmal die Computermaus auf Reisen und ließ sie hier und dort zuklicken. Manchmal biss sie sich dabei fest und manchmal sogar den Faden ab. Aber das meiste, was ich hier vortrage, ist doch das Ergebnis einer Sammelaktion, die nun schon jahrzehntelang andauert. Ich benütze also für meine Kopfarbeit mein Privatarchiv in der Hoffnung, dass jetzt einige Kopfschüsse ins Tor treffen...




Samstag, 27. März 2010

"Verstörte Herzen"














Clemens Brentano
-
Gemälde von Emilie Linder




Im Rahmen der Literaturtage, die vom Verband der Schriftsteller in Schleswig-Holstein vom 23. April – 25.April 2010 in Burg/Fehmarn veranstaltet werden, hält
Dr. Jürgen Schwalm, Lübeck, am 23.4.2010
um 19.00 Uhr im Senator-Thomsen-Haus,
Breite Straße 28, 23769 Burg,
den Eröffnungsvortrag :

„Verstörte Herzen“
Die Affären des Dichters Clemens Brentano

Anrufung des Friedens




















Im März 2010 erschien im Husum-Verlag eine neue Anthologie der von Therese Chromik und Bodo Heimann herausgegebenen EUTERPE- Buchreihe: „Anrufung des Friedens“ mit Lyrik- und Prosabeiträgen von 38 Autorinnen/ Autoren (u.a. Rose Ausländer, Hilde Domin, Ulla Hahn, Sarah Kirsch, Günter Kunert).- In dieser Anthologie ist auch Jürgen SCHWALM mit seinem Prosa-Text: „Achtung-Aufnahme! Wort- und Tonspuren“ vertreten.


Samstag, 27. Februar 2010

Dr. Jürgen Schwalm, Lübeck

Vortrag im Rahmen der „Litterärischen Gespräche“

am 27. Mai 2010 19.30 Uhr im Bildersaal der „Gemeinnützigen“

Lübeck, Königstraße 5

Ludwig Ewers (1870-1946) und sein Lübeck-Roman

„Die Großvaterstadt“


1926 veröffentlichte Ludwig Ewers seinen umfangreichen Lübeck-Roman „Die Großvaterstadt“, der einst viel gelesen und rasch volkstümlich wurde. In der Literaturgeschichte hat man sich allerdings mit Ewers’ Werk kaum beschäftigt, aufgearbeitet wurde lediglich seine Jugendfreundschaft mit Heinrich Mann. Diese Vernachlässigung hat der Autor nicht verdient. Der Roman „Die Großvaterstadt“ besticht durch seine liebevoll warme, humorvoll aufgehellte Atmosphäre und den Reichtum seiner sprachlichen Gestaltung, wobei auch plattdeutsche Dialoge nicht fehlen, die das Werk mit gemütvollem Lokalkolorit einfärben. Alle Akteure des Romans haben historische Vorbilder, aber Ewers lag nichts daran, dem Leser diese Bezüge zu vermitteln. Deshalb wollte der Referent nicht nur den Lebensspuren des Autors nachgehen. Er sah vielmehr seine Hauptaufgabe darin, unter Verwendung aller zur Verfügung stehenden Quellen eine „Entschlüsselungsliste“ der in der „Großvaterstadt“ geschilderten Personen zu erstellen. Denn die Schicksale Lübecker Bürger, die einst das Leben in unserer Stadt mitbestimmt und bereichert haben, sollten über der lohnenswerten Lektüre dieses großen und gelungenen Romans unter keinen Umständen vergessen werden.