Freitag, 7. Juni 2024

Lübeck






Besucher, denen ich Lübeck zeige, verwechseln oft die Wasserstraßen, die die Altstadt umgeben bzw. durchfließen. Die Altstadt war ursprünglich keine Insel, sondern hatte nördlich vor dem Burgtor eine feste Landanbindung. Diese wurde erst durch den Bau des Lübeck-Elbe-Kanals durchbrochen, der 1900 durch Kaiser Wilhelm II feierlich eröffnet wurde. Um dies zu veranschaulichen, zeige ich anbei ein Foto, das am Ende des 19.Jh. während der umfangreichen Erdarbeiten vor dem Burgtor gemacht wurde (Privatsammlung Otto Rohde). Durch die Landanbindung war Lübeck in früheren Jahrhunderten an nördlicher Seite am schwersten zu verteidigen; noch 1806 gelangten die napoleonischen Truppen durch das Burgtor und eroberten und besetzten Lübeck. Auf dem Plan von 1879 ist der ursprüngliche Wasserverlauf ebenfalls deutlich zu erkennen. 





Durch den Bau des Elbe-Lübeck- Kanals musste der Wasserweg der Wakenitz umgeleitet werden. Die Wakenitz ist der natürliche Abfluss des Ratzeburger Sees und verlässt den See bei Rothenhusen.  Beim Kanalbau wurde die Wakenitz in Lübeck durch einen Damm (Falkendamm) abgesperrt und u.a. durch den Düker, ein neun Meter tiefes Rohrsystem, unter dem Kanal hindurch über den Krähen- und Mühlenteich entwässert, und gelangt nun über die Wehranlagen am Mühlendamm in die Stadt -Trave (siehe: ADAC-Karte Lübeck).



Die Trave entspringt in Gießelrade (Kreis Ostholstein) zwischen Ahrensbök und Scharbeutz,  fließt durch den Wardersee nach Bad Segeberg, dann nach Bad Oldesloe und an Reinfeld vorbei, um schließlich bei Hamberge und Moisling nach Lübeck zu gelangen; sie mündet in Lübeck-Travemünde in die Ostsee.

 




















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