Freitag, 27. September 2024

Slavische Bildsteine auf Rügen

Kunsthistorisch Interessierte sollten bei einer Rügen-Exkursion in Bergen und Altenkirchen unbedingt zwei slavische Bildsteine betrachten, nämlich

 

 

1. in Bergen den Bildstein, der „Mönch“, „Nonne“ oder „Nix“ genannt wird und in der Wand der ab 1180 erbauten Marienkirche stehend eingemauert ist.
Beschädigungen und mutmaßliche spätere Veränderungen zu einem spitzbogigen oberen Abschluss haben ihn stark umgestaltet und seine Interpretation rätselhaft gemacht (siehe Abbildung 1 aus dem Jahr 1990, Foto: Jürgen Schwalm) und

2. der in die Kirche von Altenkirchen liegend eingemauerte sogenannte „Svantevit-Stein“, der auch um 1200 entstand und der dem Stein von Bergen in auffälliger Weise ähnelt; allerdings ist nicht mehr zu entscheiden, ob der
Stein von Bergen ebenfalls eine Kopfbedeckung trug und ein Trinkhorn gehalten hat. Beide Steine, die als Grabsteine gelten, werden den beiden ersten christlichen Fürsten Rügens zugeordnet, nämlich: Jaromar I (geboren vor 1141, gestorben 1218, ab 1170 regierender Fürst auf Rügen) und Tetzlaw (Tezlaw, Tetislaw), und beide Steine befinden sich bezeichnender Weise an den beiden ältesten Kirchen der Insel.(siehe Abbildung 2: Foto zugesandt am 13.2.1993 vom Archäologischen Landesmuseum Schloss Gottorf / Schleswig).

 

 

 

 

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