Muschelschalen. Sammlung und Foto: Jürgen Schwalm |
Jürgen Schwalm
An der Nordseeküste
Dem Grafiker und Maler Hans Rieder in Memoriam
Deine Wimpern
vernäht vom Schlaf langer Qual
sind zerteilt und durchzuckt
vom Küstenlicht aus Himmelszacken.
Dein Erwachen
beißt violett
in die Flanken der Dünen.
Nicht loslassen.
Verzahnt bleiben.
Hänge die Wolken ab
durchbreche den Wogenstrich.
Verwüte deine Farben
im Regen und in Meerwettern.
Ist der Sturm verweint
wird das Salz
von Muschelschalen aufgefangen
wie von geöffneten Händen.
(in: Jürgen Schwalm, Aus Nimmermehr ein Immermehr,
Breit-Verlag Marquartstein, 1977)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen