Jürgen Schwalm
St. Marien zu Lübeck
Jahrhundertelang
fuhr das Kirchenschiff sonnenwärts,
glitt durch Windwirbel und Wettergischt,
rauschten die Turmmasten
durch die Wolkenbrandung.
In einer Schreckensnacht
heulten Feuerbrände auf,
zerfraßen das Gebälk,
schrien die Glocken sich im Sturz zu Tode,
brach der Himmel in den Raum ein.
Trümmerjahre.
Die Asche verwehte.
Pfeiler feierten Wiederbegegnungsfeste,
als das Zelt des Gewölbes sich nochmals schloss,
die Türme wieder die Sturmsegel hissten
und den Aufbruch wagten
in eine neue Zeit.
(geschrieben 1977)
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