Schmuckteller mit der
Darstellung der Tempellandschaft am Fuß des Berges Haku-san, den J.J. Rein bei
seiner Japan-Reise bestiegen hatte. Neuzeitliches Produkt der Shinwa-Compagny.
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Mein Urgroßvater, der Geograph Prof.
Dr. Johannes Justus Rein,
starb vor hundert Jahren am 23. Januar
1918 in Bonn.
Es
war nicht nur sein Aufenthalt in Japan (1873-1875), durch den Rein
international bekannt wurde. Rein forschte auch in Estland (1858-1860), war
1860 in Skandinavien, vertiefte seine Fachkenntnisse in England (1861), wirkte
als Erzieher auf den Bermuda-Inseln, wo er die Struktur der Koralleninseln
erforschte (was zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Darwins Theorie der
Riff- und Atollbildung führte), bereiste 1863 die Vereinigten Staaten von
Amerika und war 1872 in Marokko und auf den Kanarischen Inseln. Bei der Fahrt
nach Japan kam er 1873 auch nach Ägypten. 1893 besuchte er die Weltausstellung
in Chicago im staatlichen Auftrag als Preisrichter. 1897 nutzte er den Besuch
beim internationalen Geologenkongress in St. Petersburg, um ins russische
Turkestan und nach Samarkand zu reisen.
Die
Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Expeditionen hat Rein in zahlreichen
Abhandlungen, Monografien und Handbüchern publiziert; sein Hauptwerk ist: Japan
nach Reisen und Studien (1881 u. 1886).
Verständigung,
die Ländergrenzen überschreitet, ist die Grundlage für internationale
Freundschaften. Auch Rein gehörte zu den Persönlichkeiten, die durch ihr Wirken
einen entscheidenden Beitrag für die Entwicklung der deutsch-japanischen
Freundschaft geleistet haben. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass bei
der internationalen Konferenz zum dreißigjährigen Bestehen des Verbandes der
Japanisch-Deutschen Gesellschaften, die im Mai 2018 in Kanazawa stattfinden
wird, auch eine Exkursion in den Bezirk von Kuwajima und Shiramine am Hakusan
durchgeführt wird, bei der Reins Verdienste gewürdigt werden.
Jürgen Schwalm
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