Samstag, 20. Januar 2018

Prof. Dr. Johannes Justus Rein


Schmuckteller mit der Darstellung der Tempellandschaft am Fuß des Berges Haku-san, den J.J. Rein bei seiner Japan-Reise bestiegen hatte. Neuzeitliches Produkt der Shinwa-Compagny.



Mein Urgroßvater, der Geograph Prof. Dr. Johannes Justus Rein,
starb vor hundert Jahren am 23. Januar 1918 in Bonn.
Es war nicht nur sein Aufenthalt in Japan (1873-1875), durch den Rein international bekannt wurde. Rein forschte auch in Estland (1858-1860), war 1860 in Skandinavien, vertiefte seine Fachkenntnisse in England (1861), wirkte als Erzieher auf den Bermuda-Inseln, wo er die Struktur der Koralleninseln erforschte (was zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Darwins Theorie der Riff- und Atollbildung führte), bereiste 1863 die Vereinigten Staaten von Amerika und war 1872 in Marokko und auf den Kanarischen Inseln. Bei der Fahrt nach Japan kam er 1873 auch nach Ägypten. 1893 besuchte er die Weltausstellung in Chicago im staatlichen Auftrag als Preisrichter. 1897 nutzte er den Besuch beim internationalen Geologenkongress in St. Petersburg, um ins russische Turkestan und nach Samarkand zu reisen.
Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Expeditionen hat Rein in zahlreichen Abhandlungen, Monografien und Handbüchern publiziert; sein Hauptwerk ist: Japan nach Reisen und Studien (1881 u. 1886).
Verständigung, die Ländergrenzen überschreitet, ist die Grundlage für internationale Freundschaften. Auch Rein gehörte zu den Persönlichkeiten, die durch ihr Wirken einen entscheidenden Beitrag für die Entwicklung der deutsch-japanischen Freundschaft geleistet haben. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass bei der internationalen Konferenz zum dreißigjährigen Bestehen des Verbandes der Japanisch-Deutschen Gesellschaften, die im Mai 2018 in Kanazawa stattfinden wird, auch eine Exkursion in den Bezirk von Kuwajima und Shiramine am Hakusan durchgeführt wird, bei der Reins Verdienste gewürdigt werden.

Jürgen Schwalm


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