Ludwig Ewers’
Roman “Die Großvaterstadt” beginnt mit einer Waffenübung der Lübecker
Bürgergarde im Jahre 1843. – Zinnfiguren von Peter Dangschat. – Sammlung:
Jürgen Schwalm
Vortrag von Dr. Jürgen Schwalm
im Buddenbrookhaus Lübeck,
Donnerstag, d. 31. Mai 2018, 19.30 Uhr
Ludwig Ewers (1870-1946)
Leben und Werk
„Die Großvaterstadt“
Lübeck um 1850
Analyse eines Romans mit
familiengeschichtlichen Bezügen
Der
Journalist und Schriftsteller Ludwig Ewers, ein Jugendfreund Heinrich Manns,
publizierte 1926 seinen Lübeck-Roman „Die Großvaterstadt“, der sich in seinem
Umfang durchaus mit Thomas Manns „Buddenbrooks“ messen kann und auch den
gleichen Zeitraum (Lübeck um die Mitte des 19.Jhs.) behandelt. Der Roman „Die
Großvaterstadt“ besticht durch seine liebevoll-warme, durch Humor aufgehellte
Atmosphäre und durch den Reichtum seiner inhaltlichen und sprachlichen
Gestaltung, wobei auch plattdeutsche Dialoge nicht fehlen, die das Werk mit
gemütvollem Lokalkolorit einfärben.
Nicht
nur für Heinrich und Thomas Mann, auch für Ludwig Ewers war Lübeck
„Herzensheimat“; deswegen fügt sich ein Referat über Ludwig Ewers und seinen
Roman „Die Großvaterstadt“ so gut in die zur Zeit laufende Ausstellung des
Buddenbrookhauses.
Alle
Akteure des Romans haben historische Vorbilder, einige sind sogar mit denen in
„Buddenbrooks“ identisch, doch Ewers veränderte die meisten Namen. Eine
Hauptperson, die im Ewers-Roman als Jürgen Kruth agiert und in „Buddenbrooks“
Sigismund Gosch heißt, war Heinrich Schunck; und der Vater von Ludwig Ewers,
Friedrich Ewers, heißt in der „Großvaterstadt“ Fritz Norrmann.
Deshalb
wird der Referent nicht nur den Lebenspuren des Autors Ludwig Ewers nachgehen.
Er sah vielmehr seine Hauptaufgabe darin, eine „Entschlüsselungsliste“, ein
„Who is who“ der in der „Großvaterstadt“ geschilderten Personen zu erstellen;
diese kann über den Referenten bezogen werden. Denn die Schicksale der
Lübecker, die einst das Leben in unserer Stadt mitbestimmt und bereichert
haben, sollten bei der lohnenswerten Lektüre dieses Romans unter keinen
Umständen vergessen werden.
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