Gisela Heese
schrieb über die Vernissage der Ausstellung
Hinterglasmalereien und Collagen von JÜRGEN SCHWALM
am 3. Mai 2019 in den Geschäftsräumen DAS OHR
Mühlenstraße 69, 23552 Lübeck:
Diese Feder stammt von einem Paradiesvogel
schrieb über die Vernissage der Ausstellung
Hinterglasmalereien und Collagen von JÜRGEN SCHWALM
am 3. Mai 2019 in den Geschäftsräumen DAS OHR
Mühlenstraße 69, 23552 Lübeck:
Diese Feder stammt von einem Paradiesvogel
Wenn man über ein Gesamtkunstwerk sprechen möchte, möge man sein geneigtes Auge auf Jürgen Schwalm richten. Und dabei bleibt selbiges nur kurz an der Perlenhäkelei seiner Fliege hängen. Gleich hinter ihm steht am 3. Mai 19 im Geschäft Das Ohr in der Mühlenstraße 69 auf einer Glasvitrine (mit neuesten, winzig kleinen Akustik-Hilfen) eine an der Form als alt erkennbare Buffet-Uhr im Gewand einer Unterwasserlandschaft ‒ und hinter dem Uhrglas tummelt sich statt der Zeiger ein munterer Fisch. Der Hörgeräteakustikermeister Hellmut Kroschel hat sich neben den Ohren seiner Kunden auch der Kunst verschrieben, besonders der Musik und der Malerei, die an den Wänden des lang gestreckten Ladenlokals reichlich Platz findet. Diesmal glänzen hier die Hinterglasmalereien von Jürgen Schwalm, der ‒ in seinem früheren Leben Arzt und Schriftsteller ‒ nun als vorzüglicher Literat und kenntnisreicher Redner nicht nur Lübecks Kulturleben bereichert. Die Leidenschaft des vielseitigen, schaffensfrohen 87jährigen gilt seit vielen Jahren dem Malen mit Worten und Farben. Mit der spiegelverkehrt aufzutragenden gotischen Kirchenfensterkunst versucht Schwalm, das Licht des Himmels einzufangen. Jede Farbe, sagt er, entfaltet ihre ganz eigenen Aktivitäten. Das Rot kreischt, das Gelb rümpft die Nase, das Grün weidet sich, das Blau denkt nach, das Indigo riecht nach Weltuntergang, weswegen das Violett betet.
Und er fügt diesem geheimnisvollen Universum weitere erstaunliche Komponenten hinzu. Er wird in seinen Bilder dreidimensional, er hinterlegt mit Glanzfolien oder CDs, die ein unglaublich strahlendes Leuchten erzeugen, wie die Aura seines Ichthys (der Fisch als christliches Symbol), oder das intensive, von innen heraus strahlende Rot seines Feuerengels. Bei dieser Vernissage sind 55 sehr unterschiedliche Hinterglasbilder und Collagen an den Wänden von Das Ohr zu entdecken; eingeführt wurde die Ausstellung von Schwalms Vortrag über Geschichte und Bedeutung der Glasmalerei ‒ sowie seinen teils schelmischen ( über die verlorene Feder eines Engels s.o.), teils nachdenklichen (Auferstehung) oder politisch- satirischen Gedichten und Texten (Die Stunde der Wahrheit, Helden u.s.w.).
Und er fügt diesem geheimnisvollen Universum weitere erstaunliche Komponenten hinzu. Er wird in seinen Bilder dreidimensional, er hinterlegt mit Glanzfolien oder CDs, die ein unglaublich strahlendes Leuchten erzeugen, wie die Aura seines Ichthys (der Fisch als christliches Symbol), oder das intensive, von innen heraus strahlende Rot seines Feuerengels. Bei dieser Vernissage sind 55 sehr unterschiedliche Hinterglasbilder und Collagen an den Wänden von Das Ohr zu entdecken; eingeführt wurde die Ausstellung von Schwalms Vortrag über Geschichte und Bedeutung der Glasmalerei ‒ sowie seinen teils schelmischen ( über die verlorene Feder eines Engels s.o.), teils nachdenklichen (Auferstehung) oder politisch- satirischen Gedichten und Texten (Die Stunde der Wahrheit, Helden u.s.w.).
Es war ein Augen-, Ohren-, Gaumenschmaus, denn umsorgt wurden die zahlreichen Gäste liebevoll und reichlich vom Betriebsteam; für die musikalische Umrahmung und Zwischentöne sorgten mit internationalen Liedern und Chansons der Pianist Jason Ponce und der Filialleiter David Pattner, der vom Stimmvolumen her gut hätte ein Theater füllen können. Ein gelungenes Beispiel von Bürgerengagement für die Kunst ‒ der Besuch der Ausstellung lohnt sich allemal.
Prachtvoll leuchtende
Farben: Jürgen Schwalm präsentiert sein Objekt Das Bullauge oder Die
Fisch-Uhr
(Foto: Benning)
Die Bilder von Jürgen Schwalm können
weiterhin während der
Geschäftszeiten
Mo-Fr. 9.00-18.00 Uhr besichtigt werden
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen