Georg Philipp Schmidt von Lübeck: “Nicht allzubequem”, 2. Strophe in der Handschrift des Dichters |
Georg Philipp Schmidt von Lübeck
1766- 1849
Nicht allzubequem
Es geht mir viel zu gut auf Erden,
Drum bin ich, Freunde, mißvergnügt,
Ich werde schon vergnügter werden,
So bald der Himmel Noth verfügt.
Allzu bequem – ich muß nur lachen,
Das Salz des Leben ist die Noth,
Uns ekeln lauter süße Sachen –
Zum Futter ja kein Zuckerbrot!
Ich muss den Aepfel selber pflücken,
Und hätt’ ich auch die Taschen voll,
Ich muß mich nach dem Veilchen bücken,
Wenn es mir Freude machen soll.
Man steckt die Speisen, nicht zum Kauen,
Dem Lama in den Mund hinein,
Er darf nur schlucken und verdauen –
Ich möchte nicht der Lama seyn.
Schmidt von Lübeck
Altona den 8. Dec.
1837.
Ältere Fassung eines Gedichtes, das unter dem Titel
„Glück und Mühe“ in die Ausgabe letzter Hand der „ Lieder“
3. vermehrte und verbesserte Auflage Altona 1847
S. 305 aufgenommen wurde.
Die handschriftliche Urfassung findet sich in:
Hans-Rudolf Wiedemann:
Deutsche Gedichte in Handschriften
NOBEL-Verlag Essen 1982
Jürgen Schwalm publizierte im Almanach deutschsprachiger
Schriftsteller-Ärzte (28.Jg. auf das Jahr 2006) seinen Essay:
Da, wo du nicht bist, ist das Glück
Leben und Werk des Dichters
Georg Philipp Schmidt von Lübeck
Das Typoskript kann vom Verfasser angefordert werden
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