Samstag, 9. Januar 2021

Notizen zur Stadt- und Kulturgeschichte Lübecks II

Historisierende Aussicht auf Lübeck von Marli. Das Glasbild kaufte Jürgen Schwalm 1971 in der Lübecker Mengstraße 31, wo sich seit dem 19. Jahrhundert bis 1995 die Glaswerkstatt Berkentien befand.


 

Lübeck um 1900

Notizen zur Stadt- und Kulturgeschichte Lübecks II

Aus: Hundert Ausflüge in Lübecks Umgebung nebst Führer durch die Stadt Lübeck, Verlag von Edmund Schmersahl, Nachf. (Rich.Brunn), Lübeck, 1899

Kurz vor dem Endpunkte der Allee [Roeckstraße] bietet R. Jenner’s Restaurant mit Garten eine angenehme Raststätte. Bei der Wegeteilung am Ende der Roeckstraße biege man links in die Arnimstraße ein. [Die erstmalige Benennung der Arnimstraße nach dem Major Friedrich Wilhelm Ludwig von Arnim-Suckow (1780-1813) erfolgte 1869 durch das Lübecker Polizeiamt, da sich das bisherige Fehlen von Straßennamen zunehmend als Problem für die Anwohner herausgestellt hatte, wie Leserbriefe an Zeitungen 1866 belegen.]

Nach 15 Minuten gelangt man nach Neu-Lauerhof.

(2,63 km) Neu-Lauerhof:  Eines der schönsten und größten Etablissements Lübeck’s, mit großem schönen Garten und Sälen. Vorzügliche Küche, vorzugsweise bekannt seiner großen Spargel – und Erdbeerkulturen wegen, dessen Erträge dort auf das beste zubereitet, stets frisch verabreicht werden.

Geschichtliches: Das Etablissement entstand aus dem Holländerhause des Lauerhofes, dessen Name schon anno 1163 erwähnt wurde. Im Mittelalter hieß der Lauerhof allerdings ad leonem (Zum Löwen). Als Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1181 gegen Heinrich den Löwen von Lübeck zog, war sein Lager  der Sage nach, am Lauerhof, wo die Stadt zu Ehren ihres Stifters Löwen füttern ließ. Gegen Ende des 15 Jahrhunderts wurden hier die Löwen des hohen Rates gehalten, welche demselben von der Stadt Kampen in Holland zum Geschenk gemacht waren.

[siehe auch: Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen Nr.11: Der Lauerhof.-  Auf dem Gelände eines früher der Stadt Lübeck gehörenden Pachthofes „Lauerhof am Berge“ liegt die heutige Lauerhofstraße. Die von dem Franziskanermönch Detmar (gest. nach 1395) verfasste Stadtchronik erwähnt das Gut „Alt-Lauerhof“ bereits 1163. Die Stadt, die es 1768 erwarb, zerteilte es in drei Pachthöfe: Alt-Lauerhof, Neu-Lauerhof am Berg und Neu-Lauerhof am Fuchsberg.]

Anmerkungen in eckigen Klammern: Jürgen Schwalm

 

 

 

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