Freitag, 15. Januar 2021


 

Die Nasen-Mund-Masken, die wir alle wegen der Corona-Pandemie tragen müssen, verlocken zu modischen Extravaganzen: Mit und ohne Geschmack kann jeder sein Gesicht verwandeln, etwa in das einer Katze, die ihr Maul leckt, eines zähnebleckenden Hundes oder eines Ungeheuers aus einem Science-Fiction-Film.
Abenteuerliche Schutzmaßnahmen ergriffen die Ärzte zu Zeiten der Pest; so trug Dr. Chicogneau 1720 eine Maske, in der er einem Vogel glich.
Karneval / Fasching fällt 2021 ja aus. Da hätte die Vogel-Maske gepasst. Ob sich wohl trotzdem bald Leute trauen, geschnäbelt durch den Alltag zu hüpfen?

Arzt in Schutzkleidung gegen die Pest. Kupferstich um 1725
Bildbeschreibung auf dem Kupferstich:

Vorstellung des Doct. Chicogneau Cantzler der Universitaet zu Montpellier, welcher Anno 1720 vom Könige in Franckreich nach Marseille geschicket worden, um denen mit der Pest behafteten Leuten beyzustehen. Er trug daselbst ein langes Kleid von Corduan-Leder mit einer Masque, die Augen von Crystall hatte: und deren lange Nase mit wolriechenden Sachen wider das Gift angefüllet war. Dabey er einen Stab in der hand führente, womit er auf die Leiber der von der Pest angesteckten Personen Deutente, wenn er sagte, was man zu deren Genesung thun sollte.

Abbildung: Archiv Schwalm
 
 
 
 

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