Freitag, 18. November 2022

Theodor Schwalm: "Fischerboote". Aquarellskizze zu einem später ausgefertigten Ölbild für den Norddeutschen Lloyd in Bremen

 

In den „Lübecker Nachrichten“ (Ausgabe vom 30./31.10. 2022) erschien eine Rezension des Buches von Jürgen Schwalm: Arthur Fitger und Theodor Schwalm – Dokumente einer Künstlerfreundschaft in Bremen (s: Seemann Publishing). Daraus folgen Auszüge:

Die Publikation „Arthur Fitger und Theodor Schwalm“ handelt von zwei Menschen, die – trotz eines gravierenden Unterschieds bei Alter und sozialer Herkunft – eng miteinander verbunden waren. Der aus armen Verhältnissen stammende Theodor Schwalm, Großvaters des Autors, war Zögling des St. Petri-Waisenhauses in Bremen, als Fitger den damals dreizehnjährigen Knaben „entdeckte“. Fitger, ein längst arrivierter, weithin bekannter und geschätzter Maler, suchte gerade ein Modell und fand es in Theodor. Er nahm sich des Jungen an, schulte und förderte dessen künstlerische Veranlagung. Später beschäftigte er ihn als Mitarbeiter bei der Ausgestaltung der dekorativen Wandmalereien etwa in der Bremer Börse oder im Hamburger Rathaus, mit denen Fitger seinen Ruf begründet hatte. Neben der Assistententätigkeit für den väterlichen Freund entwickelte Theodor eine eigene künstlerische Existenz… Der soziale Aufstieg war in jenen Gründerjahren ein großes Thema, es entstanden Bildungseinrichtungen für Arbeiter, in Bremen der Verband „Lessing“ unter tatkräftiger Mithilfe Theodor Schwalms. Die Lebensspur des Großvaters verfolgt nun der Autor, gestützt auf zahlreiche Dokumente und Abbildungen, detailliert. Zu einer reinen Familiengeschichte wird die Darstellung Schwalms trotzdem nicht. Sie überschreitet vielmehr die Grenzen des Privaten und weitet sich zu einem lesenswerten Beitrag von Sozial- und Kulturgeschichte im deutschen Kaiserreich.

 Hermann Hofer.

 

 

 

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