Freitag, 7. Juli 2023

Lee Miller

Lee Miller als Kartenspielerin in dem Film von Jean Cocteau: Le Sang d'un Poète (Das Blut eines Dichters).- Foto: Jürgen Schwalm

 

Am 10. Juni 2023 erschien in den Lübecker Nachrichten unter der Überschrift „Supermodel, Muse, Kriegsreporterin“ ein Artikel über Lee Miller.- Zitate aus dem von Michael Berger verfassten Bericht:

„Mit der Ausstellung „Fotografin zwischen Krieg und Glamour“ erinnert das Bucerius Kunst Forum Hamburg an die Amerikanerin Lee Miller. Ihr Leben wird jetzt auch verfilmt – mit Starbesetzung. Man darf Lee Miller mit Recht als eine der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts bezeichnen .“

Lee Miller (1907-1977) arbeitete als Fotomodell, Schauspielerin und Fotojournalistin, als die sie von den Gräueln u.a. in den Konzentrationslagern von Buchenwald und Dachau berichtete.- Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ein Foto von ihr in der Nachkriegszeit durch die Presselandschaft flatterte und für viel Aufsehen sorgte: Sie hatte sich in der Münchner Wohnung von Adolf Hitler in der Badewanne aufnehmen lassen.

„ Das Bild dieses frivolen Moments war arrangiert, sie hatte auf dem Badewannenrand ein Hitler-Bild drapiert und auf eine Kommode eine Skulptur, die sie in Hitlers Wohnung gefunden hatte“.

Über die umtriebige Künstlerin Lee Miller, die von sich sagte: „Aus irgendeinem Grund möchte ich immer lieber wo anders hin“, schrieb ich auf diesen Artikel an die Lübecker Nachrichten einen (leider nicht erschienenen) ergänzenden Leserbrief:

Wer die aparte Lee Miller als Filmstar bewundern möchte, sollte sich Jean Cocteaus 1930 gedrehten surrealen Experimentalfilm ‚Das Blut eines Dichters‘ (französischer Originaltitel ‚Le Sang d’un Poète‘) ansehen, in dem sie eine Hauptrolle spielte. Der Film ist nämlich in digitaler Einspielung im Handel erhältlich und enthält fappierende Szenenfolgen, die den Betrachter auch heute noch faszinieren. Einige Motive des Filmes hat Cocteau später in seinem Kultfilm ‚Orphée ‘(1949) wieder aufgegriffen und verarbeitet. Auch die Szene mit der Schneeballschlacht, die eine zentrale Bedeutung im ‚Blut eines Dichters‘ hat, taucht in dem Film von Jean-Pierre Melville (1950) ‚Die schrecklichen Kinder (Les Enfants terribles)‘ wieder auf, der nach dem 1929 erschienenen gleichnamigen Roman von Jean Cocteau gedreht wurde.  

                                                                                                               Jürgen Schwalm

 

 

 

 


 

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