Freitag, 4. März 2022

Die Tagebücher des Bonner Geographieprofessors J.J. Rein

 

 


2020 und 2021 erschienen als Band 37 und 38 der Reihe Colloquium Geographicum des Geographischen Institutes der Universität Bonn:  Japan 1873-1875; Die Tagebücher des Bonner Geographieprofessors Johannes Justus Rein, Band 1 und Band 2, herausgegeben von Tobit Nauheim, Shigekazu Kusune und Winfried Schenk, E. Ferger Verlag , Bergisch Gladbach. Bei der Transkription der handschriftlichen Eintragungen meines Urgroßvaters J.J. Rein wurden die Eintragungen mit ausführlichen Erläuterungen und Kommentaren versehen.

Unter dem Datum 6.7.1874 vermerkt Rein bei der Erkundung des Hakusan: „Etwas höher aufwärts auf rechter Flussseite dicht am Pfad überlagert Breccie  (Sandsteinbreccie) dunkle Schiefer mit Blatt- und Farnkrautabdrücken, wovon ich Einiges sammle…“ Diesen Fund sandte Rein an seinen Freund, den Paläobotaniker Hermann Theodor Geyler (1835-1889), nach Frankfurt /Main, der die Fossilien bestimmte. Auf diese Weise gelang die erste paläontologische Fundbestimmung in Japan. Geyler benannte eine dabei entdeckte Pflanzenart nach Rein: Podocarpus Reinii. Die Funde aus Kuwajima / Shiramine-mura / Ishikawa stammen aus der Kuwajima-Formation der frühen Kreidezeit und sind ca. 140 Millionen Jahre alt. Ein Belegstück von Podocarpus Reinii befindet sich in meiner Fossiliensammlung. Die Fossilienwand von Kuwajima wurde 1957 zum Nationalen Naturdenkmal erklärt. Am 18. 7. 1981 wurde in der Nähe der Fundstelle in Shiramine-mura ein Denkmal für J. J. Rein errichtet. 1882 wurde eine Gesellschaft zu Ehren Reins gegründet, die „Rein Hakase Kensho Kai = Dr. Rein-Gedächtnis-Gesellschaft“, die jedes Jahr ein Rein-Fest in Shiramine-mura feiert und jährlich die Zeitschrift „Rein-matsuri = Rein-Fest“ herausgibt. Kuwajima-mura wurde 1889 ein Ortsteil von Shiramine-mura und Shiramine-mura 2005 ein Ortsteil der Stadt Hakusan.1986 war ich Ehrengast in Shiramine-mura, und 2000 war ich dort noch einmal mit meiner Frau zur Eröffnung des ab 1997 erbauten „Rein-Tunnels“ eingeladen.

Die Photographien zeigen Portraits 1. meines Urgroßvaters Johannes Justus Rein (1835-1918) und 2. meiner Urgroßmutter Maria Elisabetha Caroline (Rufname: Elise) von Rein (1837-1896). J. J. Rein heiratete Elise von Rein (beide Familien haben keine verwandtschaftlichen Beziehungen) 1864 in Reval = Tallinn. Die Aufnahme meiner Urgroßmutter Elise entstand um 1864, die Aufnahme meines Urgroßvaters ebenfalls zu dieser Zeit.                                                                                      

Jürgen Schwalm

             



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen